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Mai – Juni 2021 planen wir einmal nach Nordpolen zu reisen. Hintergrund ist, das unser beider Väter einen „Polenhintergrund“ haben. Der Vater meiner Frau lebte in Pommern (Masuren), Peterswald (Pietrzwałd). Mein Vater ist in Hindenburg (Zabrze) geboren und musste mit seiner Mutter aus dem heutigen Polen fliehen. Diese Südpolen-Tour werden wir wohl 2023 in Angriff nehmen.

Leute sehr nett, sprechen fast alle recht gutes Englisch.
Essen relativ einfach. Es gibt nicht diese Restaurantkultur wie in Deutschland.
Leben super. Wenn du Natur willst, bekommst du das in Polen. In Polen wird umfangreich gebaut; die haben was vor 🙂

Zunächst einmal durch Nordpolen … Swinemünde – 1. Fährfahrt über die Swine – Kolberg – Koszalin – Danzig – Krynika Morska – Piaski (fast russische Grenze) – Stegna – Elblag – Peterswalde – Danzig – Leba – Stettin – Lüneburg – Bremen

Die letzten 4 Orte waren anders gedacht. Aber der Aufenthalt in Stegna und Leba war so angenehm, dass wir etwas länger geblieben sind und aus zeitlichen Gründen nicht mehr nach Riga und über Berlin zurückfahren konnten. Warschau war in den 3 Wochen auch nicht drin. Das wäre dann auch nur Fahrstress geworden.

Swinemünde – Camping nr 44 „Relax“ Swinoujscie, 53.92050, 14.25635
Alles vorhanden und sauber. Die Einrichtungen sind eher einfach gehalten aber funktionell. Wir haben einen Kaffeefilter in der Küche vergessen. Vielleicht gibt es ja einen Finder ;). Bis zum Strand sowie der Promenade und Geschäfte ist es nur wenige Hundert Meter. Der Strand ist recht weitläufig. Hunde und Kinder sehr gerne gesehen und in den Lokalen auch bedient.


Kolberg – Camping Baltic, 4 Dywizji Wojska Polskiego 1, 78-100 Kołobrzeg, 54.18618, 15.59524
Kolberg ist ein Kurort, auch für Deutsche Kurbedürftige. Entsprechend gediegen geht es hier zu. Aber der Polenmarkt darf selbst in der Nebensaison nicht fehlen.
Der CP ist toll angelegt. Ver- / Entsorgung vorhanden, die Sanitäranlagen sind sehr sauber. Die Menschen sehr zugänglich, egal welcher Nation. Kinder und Hunde sind sehr gerne gesehen. Es gibt ein kleines Geschäft mit dem Nötigsten und Brötchen. Zum Strand / Promenade sind es ca. 800 m. Für die sportive Beschäftigung gibt es einen Raum mit Kicker und Tischtennis.


Koszalin nur besucht. Empfehlenswert für das nächste Mal.


Danzig – Camping nr 114 Gdańsk, Wydmy 6, 80-656 Gdańsk, 54.370452, 18.729871
Den obigen Platz haben wir genommen. Gegenüber befindet sich ein weiterer CP „Stogi 218“. Es gab keinen Grund für einen der beiden CP. Stogi 218 hatte das Tor verschlossen und schien deshalb als wenig einladend.
Aber CP nr 214 war völlig OK und sauber, Stellflächen in der NS riesig. Alles vorhanden und sauber. An der Rezeption mal erwähnen, dass man im Besitz der ACSI-Card ist. Draußen hängt eine eine riesen ACSI Fahne aber der gute Mann sagte, er nimmt keine ACSI – ach ja, die Sprachbarriere!
Bis zum Strand ist es nur wenige 100 Meter, vorbei an verschiedenen Restaurants. Mit der Straßenbahn 1122 kann man nach Danzig fahren (25 Min.). Karten gibt es an der Rezeption.


Krynika Morska – Camping Piaski, Słoneczna 25, 82-120 Krynica Morska, 54.429384, 19.599120, direkt am „Frisches Haff“.
Eigentlich ein Campingplatz, an dem das Ende der Welt zu erahnen ist. Camping noch ursprünglich, wo sich die Wildschweine im wahrsten Sinne der Worte Gute Nacht sagen. Keine Linien gezogen und auch keine Nummern in die Erde geschlagen. Eine Dusche für den gesamten Platz, bestehend aus zwei aneinander geschraubte Dixiklos. Toiletten in morsche Holzhütten, Licht Glücksache aber funktionell. Abwaschstellen unter notdürftig überdachte Waschbecken. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. WIR HABEN ES GELIEBT!
Die Betreiberin spricht hervorragend Deutsch, der Ehemann wurde 2021 dafür ausgezeichnet, der längste bestehende, familiengführte Campingplatz in Europa zu sein. Die Frau erklärt erst einmal die gesamte Gegend :).
Die russische Grenze (ohne Posten) ist nur 2 km entfernt. Bei unerlaubten Übertreten wird man sofort erschossen und zur Abschreckung über den Schlagbaum gehängt – Spaß wieder aus!

Stegna – Camping 159 „Camp“, Morska 26, 82-103 Stegna, 54.345849, 19.119019, 4 Nächte Aufenthalt.
Vorab – ein naturbelassener CP im Kiefernwald. Die Markise rausfahren ist wegen des tropfenden Harzes uncool oder mit viel Wasser vor der Abfahrt reinigen. Ver-/Entsorgung und ausreichend Sanitär vorhanden bzw. sauber. Bis zum Strand sind es ca. 600 m, mit schöner Promenade und reichhaltigem Touriangebot. Bis in den Ort Stegna ist es vielleicht 2 km. Hier gibt es Einkaufsmöglichkeiten, Bankautomaten und viel für das leibliche Wohl. An der Hauptstraße findest du ein „BERSTEINMUSEUM“ neben einem Bernstein-Schmuckladen. Das solltest du dir unbedingt antun und Fragen vom Inhaber auf Deutsch beantworten lassen.
Sehr schön ist ein Rundgang zum Strand, 2-3 km am Strand, in den Wald zurück und zurück zum CP. Wieder und fast natürlich – Kinder und Hunde sehr gerne gesehen.



Danzig – Camping nr 114 Gdańsk (Pole namiotowe), Wydmy 6, 80-656 Gdańsk, 54.370555, 18.729829, außerhalb von Danzig, im Wald gelegen, Internet
Gleich gegenüber Camping Stogi 218. Schnelle Endscheidung – Stogi’s Rolltor war geschlossen. Beide CP toll im Wald gelegen, nicht weit zum Meer und viel Unterhaltung. Ver-/Entsorung vorhanden, Sanitäranlagen einfach und pikobello sauber. 2021 scheinen die Jungen Leute den Platz übernommen zu haben. Gutes Englische, aber unbedingt auf ACSI hinweisen!
Nach Danzig und in die Altstadt kommt man am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bahn 1122 in ca. 25 Min.). Tickets gibt es an der Rezeption.
Eine kleiner Containersupermarkt soll sich weiter im Wald befinden. Dort waren wir aber nicht.
Wenn keine Veranstaltung ansteht, ist der CP ruhig. Wanderleute kommen im Wald auf ihre Kosten.

In die Altstadt von Danzig waren wir auch. Wie in vielen Youtube-Videos. Aber es ist etwas ganz anderes, selber dort gewesen zu sein. Einen Parkplatz für unseren Butscher fanden ca. 500 m nach der Altstadtbrücke, in einer Wohnsiedlung. Hier schien uns der Butscher ausreichend sicher zu stehen. Außerhalb der Saison waren nicht alle Geschäfte offen aber man bekam schon einen Eindruck davon, wie es denn in der Saison abgeht. Meist ist das was wir uns angesehen haben den Preis nicht wert und in Geschäften außerhalb Danzigs deutlich preiswerter. Lage – Lage – Lage!

Leba – Camping nr 21 Marine,Turystyczna 3, 84-360 Łeba, 54.762914, 17.538770 umgeben von Wald, bis Leba 6km …
Vorher (ca. 3 km) erreicht man aber Wieża widokowa und kann mit einer „Elektrolok“ weiterfahren. Die Loks kann man auch ranwinken. Es gibt unterwegs keine festen Haltestellen. Hunde sind da nicht gerne gesehen und auf der Düne verboten!

Der CP war supermodern. Relativ neu und saubere Sanitäranlage sowie Ver-/Entsorgung. Am Campingplatz ein Tourladen und ein kleiner Supermarkt mit allem, was man benötigt. Außerdem Kiosk und Restaurant.
Zum Meer weitere Touriattraktionen.
In den Ort ca. 2 km. Hier findest du alles was dein Herz und Magen begehrt und natürlich einen kleineren Polenmarkt (im Zelt). Wenn du dir weiteres Laufen ersparen möchtest, kannst du an einigen Buden eine Fahrt in die Sanddüne nach Leba buchen. Das kostet wenige Euro.



Stettin – Camping Marina PTTK, Przestrzenna 23, 70-800 Szczecin, 53.395350, 14.636953, am A… der Welt. Ver-/Entsorgung, Sanitär und Abwasch sehr sauber, Personal gelinde gesagt unnett – genervt, ca. 60 Stellplätze.
Stettin war der Hammer. In der Stadt kein Unter- / Durchkommen. Ganz Stettin schien eine Baustelle zu sein. Von allen Seiten pressten uns LKW in Fahrspuren, die wir nicht wollten. Also wieder raus aus Stettin, an den Stadtrand zu einem Marina CP. Angekommen hat uns der Übernachtungspreis fast die Luft abgeschnürt. Für NIX im NIX sind 45 € schon sehr happig. Zu den Campern hatten wir aber sofort Kontakt – die waren vom Preis noch paralysiert.
Am nächsten Tag sollte es dann wieder nach Hause gehen!




FAZIT:
Polen, unser direkter Nachbar, ist weitestgehend unbekannt, Vielleicht rührt das noch aus der Zeit des Warschauer Paktes, als Polen eher Russland zugeneigt war. Die Menschen scheinen besonders uns Deutschen gegenüber sehr angetan zu sein. Wir hatten das Gefühl, dass wir überall willkommen waren. Mit Englisch klappt es beinahe überall. Viele Geschäftsleute sprechen aber auch Deutsch. Polen sollte man machen. Allerdings sind drei Wochen viiiiiel zu kurz.

Und jetzt muss ich dich quälen 😉
Natürlich habe ich wieder eins-zwei-drei-nein VIER Videos für dich. Aber es lohnt sich!